Romanistik
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Graduiertenkolleg „Family Matters. Figuren der Ent-Bindung“

Das von der DFG geförderte Graduiertenkolleg 2845 „Family Matters. Figuren der Ent-Bindung“ an der LMU München hat zum 1. April 2023 seine Arbeit aufgenommen.

15.11.2023

English Version: Training Group 2845 "Family Matters. Figures of Allegiance and Release"

Zum 1. April 2024 werden erneut 6 Stellen für Doktorand/innen ausgeschrieben. Bewerbungen aus der Romanistik/Italianistik werden sehr begrüßt.

Bewerbungszeitraum: 15. September bis 15. November 2023
Weitere Informationen finden Sie hier.

familie-chaplinVon den Götter- und Heldensagen der Antike bis zur gegenwärtigen Renaissance des Familienromans bietet die Weltliteratur ein unerschöpfliches Archiv von „family matters“. Das je epochen- und kulturspezifische (Selbst-)Verständnis von Familie wird weitgehend über kulturelle Leiterzählungen und ikonische Bilder verhandelt, die Verwandtschafts- und Geschlechterrollen, Beziehungsmodi, affektive Haltungen und kulturelle Ideale, familiale Kernkonflikte und Lösungsmuster (prä)figurieren, dabei aber auch eine symbolische Ordnung zur Diskussion stellen, deren normative Kraft und deren Ansprüche an den Einzelnen es immer wieder neu und immer wieder anders zu plausibilisieren oder zu kritisieren gilt. Dabei erweist sich Familie nicht nur als elementares kulturelles Ordnungsmuster, sondern auch als basale Figur der (Ent-)Bindung, die zwischen Herkunft und Zukunft, Fremdbestimmung und Selbstbestimmung, Identifizierung und Entfremdung oszilliert und in deren Zeichen Literatur stets auch ihre eigenen Bindungs- und Lösungskünste (desis und lysis) mitverhandelt. Das Graduiertenkolleg „Family Matters. Figuren der (Ent-)Bindung“ will die literarischen Traditionen und Diskurse des Familialen erstmals epochen- und kulturübergreifend aufarbeiten. Dabei sollen auch kulturgeschichtliche Narrative einbezogen werden, die – obwohl wissenschaftlich längst widerlegt – den Mythos der bürgerlichen Kleinfamilie bis heute prägen. Die Arbeit an diesem Mythos ist umso nötiger, als Reproduktionstechnologien und neue Formen sozialer Elternschaft gegenwärtig zu einer Neubestimmung von Familie und Verwandtschaft herausfordern.

Voraussetzung für die Bewerbung sind:

  • ein überdurchschnittlicher Hochschulabschluss (Master, Staatsexamen oder vergleichbare) in einem der beteiligten Fächer (vorläufiges Zeugnis genügt)
  • Exposé des geplanten Dissertationsvorhabens (6-max. 10 Seiten)
  • 2 Referenzen (Empfehlungsschreiben oder Gutachten zur Abschlussarbeit)