Sektionsbeschreibung
CURATORES / CREATORES von Stadtkultur: Revisionen und Visualisierungen der Stadt im Wandel
Phänomene und Praktiken von Überprüfung werden im Rahmen der vorliegenden Sektion in transatlantischen Stadtkulturen der portugiesischsprachigen Welt verortet und setzen bei zwei zentralen, im Kontext von Gestaltung, Bewahrung, Rekonstruktion und Transformation zu analysierenden Begriffen an: den ‚curatores’ und ‚creatores‘ (m/w/d) urbaner Kulturwelten.
So sollen in dieser interdisziplinären Sektion die drei im Rahmen des Münchener Lusitanistentages 2025 in den Blick genommenen Termini ‚Revisionen‘, ‚Reparaturen‘ und ‚Reorientierungen‘ in dem Begriff und der Rolle des ‚Curators‘ zusammenfließen und in all ihren Facetten im Kontext von ‚glokalen‘ Stadtkulturen reflektiert werden.
Zunächst soll philologisch die Komplexität des ‚curator‘-Begriffes im Kontext des urbanen Raumes abgeschritten werden, der dem des Stadtkulturschaffenden als ein ‚creator‘ und schöpferischer Akteur im Sinne antiker Poiesis samt Kontingenz (als ‚Auch-anders-Möglichkeit‘) gegenübergestellt wird.
Für städtische Kultur(en) Sorge tragen, sie präsentieren, sie behandeln und verhandeln, transkulturell verorten bzw. übersetzen, lassen sich hier als erste Bedeutungsebenen anführen, wobei auch stadtkulturelle ‚Heilungsprozesse‘ (cura) im Zeichen urbaner ‚Reparaturen‘ von Ungleichheit etc. fallweise herauszuarbeiten sind.
Diese verschiedenen begrifflichen Bedeutungsebenen sollen interdisziplinär aufgegriffen und an konkreten Beispielen im Spannungsfeld kreativer und kurativ-kuratorischer Momente urbaner Realitäten und Dynamiken diskutiert werden.
Hierfür baut die Sektion auf eine bewusst transatlantische stadtkulturelle Expertise und Beteiligung, die literatur- und (medien-)kulturwissenschaftliche, soziologische, linguistische und urbanistische Ansätze einschließlich der Digital Humanities & Arts in einen Disziplinen übergreifenden Dialog bringt.
Welche Akteure, Netzwerke, Texturen, Phänomene etc. fungieren als stadtkulturschaffende resp. Stadtraum organisierende, vermittelnde oder kuratierende Instanzen und welche Rolle spielen diese für die urbane Identitätskonstitution und für künftiges kreatives stadtkulturelles Handeln im Rahmen eines diversitäts- und komplexitätsaffinen urbanen Wandels?
Inwiefern können kreative Äußerungsformen (Imaginarien, Narrative, Ästhetiken etc.) selbst als konstitutive Elemente einer globalen Creative City (Ch. Landry) – ja, als temporäre oder aktuelle ‚cura(uc)tores‘ einer zeitkritischen Stadtkultur im Zeichen von Revision und Visualisierung verstanden werden?
Diesen und weiteren Fragen möchte die Sektionsarbeit polyperspektivisch nachgehen,
wobei sie ihren Fragefokus dezidiert auf die Verzahnung von kreativen Konstruktionsprozessen urbaner Kultur(en) einerseits und ‚kura(u)torischen‘ Fragestellungen von stadtkultureller Transformation in Brasilien, Portugal und Galicien sowie in Städten Afrikas andererseits ausrichtet.
Sektionsbeitragsvorschläge (Abstracts) können bis zum 30. April 2025 an lena.ringen@uni-a.de gesendet werden. Bei organisatorischen usf. Fragen bitte im Vorfeld Kontakt aufnehmen
Sektionsleitung
Lena Ringen & Victor A. Ferretti (ISLA / U Augsburg)
Kontakt: lena.ringen@uni-a.de