Vita & Forschungsschwerpunkte / Vita & research focus
Herle-Christin Jessen ist Professorin für Romanische Literaturwissenschaft und Fachdidaktik (Spanisch/Französisch) am Institut für Romanische Philologie der LMU München. Zuvor war sie akademische Mitarbeiterin für Spanische, Hispanoamerikanische und Französische Literatur- und Kulturwissenschaft am Romanischen Seminar der Universität Heidelberg, als Stipendiatin des Olympia-Morata-Habilitations-Programms Gastwissenschaftlerin am Forschungskolleg »La otra edad de plata« an der Universidad Complutense de Madrid sowie für längere Forschungs- und Studienaufenthalte in Paris, Lille, Berlin und Montréal.
In ihrer Promotion Durch den Spiegel verhandelt sie Selbstreferentialität in Theorie und Malerei sowie v.a. im französischen und frankokanadischen Theater der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 2022 habilitierte sie sich an der Neuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg in Romanischer Literatur- und Kulturwissenschaft sowie in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft. Ihre Habilitationsschrift Poetologeme des Prosagedichts untersucht die Ästhetik und Theorie moderner Prosadichtung in Spanien und Lateinamerika ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis in das 21. Jahrhundert.
Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen zwischen Ästhetischer Theorie, Ästhetischer Bildung und Ästhetischen Kompetenzen. Aktuell widmet sie sich dem Potenzial ästhetischer Erfahrung und ihrer Gesellschaftsrelevanz, v.a. anhand potenziell schulkompatibler Gattungen wie Graphic Novels, Science-Fiction-Literatur und Gegenwartslyrik. Von Relevanz ist hierbei v.a. das Spannungsfeld von literar-ästhetischer Praxis und soziopolitischem Engagement in autokratischen Systemen. Darüber hinaus verhandelt sie in ihren Schriften die transatlantische Entwicklung hispanophoner lyrischer Formen in Moderne und Gegenwart sowie Avantgarde-Bewegungen in Spanien, Frankreich und Lateinamerika. Einen besonderen Schwerpunkt hat sie hierbei im modernen und zeitgenössischen Theater Frankreichs und Spaniens ausgebildet, v.a. rund um Fragestellungen zu Selbstreferentialität, Metatheater und Theatralität. Ein weiteres Forschungsinteresse gilt der Ästhetik transkulturellen Schreibens in frankokanadischen Literaturen seit den 1980er Jahren bis in die Gegenwart.