Romanistik
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Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel (TU Berlin)

Antisemitische Memes: das persuasive Emotionspotenzial von Text-Bild-Relationen

MSF-2024Seit Jahren fluten multimodale Antisemitismen das Internet. Aufgrund ihrer konzeptuellen Informationsdoppelstruktur sind insbesondere Sprache-Bild-Repräsentationen geeignet, hoch emotionalisierende Inhalte mit judenfeindlichem Gedankengut und Hassbotschaften zu kodieren sowie persuasiv zu verbreiten. Im Vortrag werden antisemitische Memes und Cartoons hinsichtlich ihres Emotions- und Persuasionspotenzials analysiert. Dabei wird die Interaktion sprachlicher und visuell-bildhafter Strukturen im Rahmen der kognitionslinguistischen Textweltmodell-Theorie erörtert.

Literatur

  • Schwarz-Friesel, M., 2022. „Wie sich die Bilder gleichen“ Antisemitische Zerrbilder und visualisierte Judenfeindschaft in den Social Media des World Wide Web 2.0. In: Jüdisches Museum Augsburg Schwaben (Hg.), 2022. Feibelmann muss weg. Leipzig: Hentrich & Hentrich, 86-100.
  • Schwarz-Friesel, M., 20252. Toxische Sprache und geistige Gewalt. Wie judenfeindliche Denk- und Gefühlsmuster seit Jahrhunderten unsere Kommunikation prägen. Tübingen: Narr.

Über die Referentin

Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schwarz Friesel ist eine international renommierte Kognitionswissenschaftlerin und Antisemitismusforscherin. Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls für Kognitive Medienlinguistik an der Technischen Universität Berlin und leitet dort auch seit 2010 das Fachgebiet „Allgemeine Linguistik“ mit Schwerpunkt auf kognitiver Text und Medienlinguistik

Als ausgewiesene Expertin für Antisemitismusforschung hat sie seit über 15 Jahren empirische Langzeitstudien zu Hasssprache, verbaler Gewalt und judenfeindlichen Sprachmustern durchgeführt – insbesondere im digitalen Raum (u.a. Projekt „Aktueller Antisemitismus in Deutschland“, „„Rhetorik der Verunsicherung“ oder „Antisemitismen im World Wide Web“).

Ihre Monographien – darunter Judenhass im Internet, Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert (gemeinsam mit Jehuda Reinharz), Gebildeter Antisemitismus und Toxische Sprache und geistige Gewalt –gelten als Schlüsselwerke der internationalen Antisemitismusforschung.

Monika Schwarz Friesel gilt als eine der führenden Stimmen in diesem Forschungsfeld – die Times of Israel beschrieb sie als „one of Europe’s most distinguished anti Semitism researchers“. Auch in nationalen Medien tritt sie regelmäßig auf – etwa in Formaten wie Frontal 21 im ZDF oder bei Deutschlandfunk Kultur, wo sie wiederholt zum Thema Hasssprache und Antisemitismus interviewt wurde.

Sie berät namhafte Institutionen, darunter StopAntisemitismus.de (ZEIT Stiftung) und ist Mitglied in internationalen Fachbeiräten wie Antisemitism Studies (USA) und Journal of Contemporary Antisemitism (UK). Gleichzeitig ist sie Kuratoriumsvorsitzende der Leo Trepp Stiftung und Jurymitglied für den Simon Wiesenthal Preis des österreichischen Parlaments, seit dessen Gründung 2020.


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